ADFC-Radsternfahrt: Ein großer Erfolg für das Radfahren in Baden-Württemberg
5.400 Radfahrende rollen über die großen Bundesstraßen in die Landeshauptstadt zur Kundgebung mit Politprominenz.
Bei letztlich doch trockenem und warmem Wetter fand die Sternfahrt regen Zuspruch aus allen Himmelsrichtungen. Klein und Groß, Jung und Alt radelten nach Stuttgart - auch Politiker*innen wie Cem Özdemir und Verkehrsminister Winfried Hermann waren mit dem Fahrrad dabei.
Sogar aus Freiburg, Karlsruhe, Heidelberg oder Schwäbisch Gmünd kamen Unterstützer*innen nach Stuttgart. Auf 12 polizeibegleiteten Strecken ging die Demo über die autofreien Bundesstraßen B10 und B14 bis zum Schlossplatz – endlich gab es mal richtig viel Platz fürs Fahrrad! Auch 350 Kinder der Kidical Mass Stuttgart radelten gut gelaunt zum Ziel, wo man schon seit vielen Jahren nicht mehr so viele Menschen mit Fahrrädern treffen konnte.
„Heute haben viele Leute gemerkt, wie schnell und mit wie viel Freude man ans Ziel kommt, wenn man mit dem Rad freie Bahn hat“, so ADFC-Landesvorsitzender Matthias Zimmermann.
Bilder von der Sternfahrt
„Das war ein tolles Zeichen für die Verkehrswende!“
Auch die Abschlusskundgebung der Radsternfahrt nach Stuttgart war aufschlussreich und unterhaltsam: Selten waren sich Vertreter*innen aller anwesenden Parteien so einig über die Bedeutung des Radfahrens.
Verkehrsminister Winfried Herrmann freute sich, dass er vor seinem politischen Ruhestand noch einmal an einer Radsternfahrt nach Stuttgart teilnehmen konnte. „Das war ein tolles Zeichen für die Verkehrswende - wir machen Baden-Württemberg zum Radland.“
Cem Özdemir (Grüne) dankte allen Teilnehmenden und dem ADFC fürs Organisieren: „Wenn alles im Land so organisiert wäre, wie diese Radtour, dann müsste man sich für die Zukunft weniger Sorgen machen.“ Er betonte die wichtige Rolle des Fahrrads: „Fahrrad ist Wertschöpfung, Fahrrad sind Arbeitsplätze, Fahrrad ist Zukunft.“
Thomas Dörflinger sprach als Vertreter des CDU-Fraktionsvorsitzenden Manuel Hagel und als verkehrspolitischer Sprecher seiner Partei im Landtag auch über die Rolle des Fahrradclubs in Baden-Württemberg: „Der ADFC ist eine sehr starke Stimme für den Radvekehr: Wenn wir mit dem ADFC debattieren, wissen wir, dass die gesamte Radkompetenz mit am Tisch sitzt.“ Gemeinsames Ziel sei, „dass Radverkehr kein Abenteuer ist, sondern Alltag.“
Die verkehrspolitische Sprecherin der Grünen im Landtag Silke Gericke betont die sozialen Aspekte des Radfahrens: „Der Radverkehr ist eine Antwort für Menschen, die sich nicht leisten können mit Bus und Bahn zu fahren oder mit dem Auto zu fahren. Wir brauchen dazu sichere Infrastruktur - daran können wir nicht sparen.“
Luigi Pantisano, Mitglied für Die Linke im Verkehrsausschuss des Bundestags, fragt: „Warum verunglückt alle 19 Minuten ein Kind im Straßenverkehr? Warum trauen Eltern sich nicht, ihre Kinder auf Fahrräder zu setzen, weil es nicht sicher ist mit dem Fahrrad zur Schule zu fahren? Sicherer Radverkehr sei nur zu schaffen, wenn wir den Platz dem Auto wegnehmen.
Dr. Cornelius Hummel (FDP) ist Stadtrat in Stuttgart und fordert als Vertreter seiner Landtagsfraktion einen Lückenschluss im Radnetz, die Priorisierung von Sicherheit und Wirtschaftlichkeit, sowie die Gleichberechtigung aller Verkehrsträger.
Abschließend appellierte Susanne Garreis, stellvertretende Landesvorsitzende des ADFC Baden-Württemberg: „Radfahren muss für alle möglich, sicher, komfortabel und selbstverständlich sein – heute haben wir es erlebt!“
Der ADFC-Landesvorsitzende Matthias Zimmermann signalisierte: „Der ADFC steht als Partner für die neue Landesregierung zur Verfügung. Sie haben die Wahl - wählen Sie das Rad!“
Der ADFC-Baden-Württemberg bedankt sich bei allen Mitradelnden, dem fantastischen Organisationsteam mit vielen Ehrenamtlichen, die wie Profis gearbeitet haben, allen fast 200 Ordner*innen, unseren professionellen Fotograf*innen, der Bühnentechnik, unserer tollen Moderatorin Paula Agarwalla und allen anderen, die so fleißig mithalfen.
Unser Dank gilt auch allen Politiker*innen und Parteien für ihre Unterstützung des Radverkehrs in Baden-Württemberg.
Die Chancen stehen gut, das es auch in Zukunft wieder eine Sternfahrt nach Stuttgart geben wird.
Bilder von der Abschlusskundgebung am Schlossplatz
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